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Cappel, Stift |
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Geschichte | Um 1140 siedelte sich nördlich der Flusses Lippe bei Lippstadt - heute Stadtteil Cappel, Kreis Soest, bis 1947 eine Exklave des Landes Lippe - an einer "capella" des 10./11. Jhs. ein Frauenkonvent, wahrscheinlich aus Liesborn vertriebene Kanonissen, unter der Leitung eines Propstes an und errichtete um 1150 ein Kloster. Zumindest seit dem 13. Jh. lebte der Konvent nach den Regeln der Prämonstratenser. Zur Grundausstattung gehörten maßgeblich Güter der Edelherren zur Lippe, aus deren Umkreis seit Mitte des 13. Jhs. in größerem Umfang Güterschenkungen vorgenommen wurden, die zu einem beachtlichem Wohlstand des Klosters führten. Wegen der lutherischen Ausrichtung der Edelherren zur Lippe musste 1577/1578 der letzte katholische Propst das Kloster Cappel verlassen, am 03.11.1588 wurde die offizielle Umwandlung in ein protestantisch freiweltliches Damenstift vollzogen, um hierdurch die "päpstlichen Greuel" abzuschaffen. In den 1620er Jahren wurde das nun reformierte Stift zwar durch die katholische Abtei Knechtstaden besetzt und die Nonnen vertrieben, aber bereits 1633/1634 wurde Cappel wieder in ein evangelisches Damenstift unter Leitung einer - seit 1628 aus dem Hause Lippe stammenden - Äbtissin umgewandelt. Da große Teile der Besitzungen jedoch in der Hand der Katholiken verblieben waren, hoben diese 1639 das Kloster fomell auf und bildeten nun die sogenannte Propstei Eikeloh bei Erwitte ("Propst von Cappel"), welche die ehemaligen Klostergüter im Herzogtum Westfalen verwaltete; sie wurde im Zuge der Säkularisaton aufgelöst. Im Jahre 1803 hatte Fürstin Pauline Aufhebungsbestrebungen erfolgreich verhindern können. Erst 1971 wurde das evangelische Stift Cappel aufgelöst und per Landesgesetz vom 05.10.1971 mit dem lippischen Damenstift St. Marien in Lemgo vereinigt. Das Stift ist heute eine öffentlich-rechtliche Stiftung unter der Rechtsaufsicht des Landesverbandes Lippe. Das Stiftsgebäude in Cappel wurde 1969 von der Evangelischen Gemeinde (1971 Kirche) erworben. In den Stiftsgebäuden bei der alten Klosterkirche ist seit 1978 die "Berufsfachschule für Sozial- und Gesundheitswesen der evangelischen Kirchengemeinde Lippstadt" ("Berufskolleg Stift Cappel") untergebracht. |
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Benutzungsort |
Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen |
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Eigentümer/in | Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bestand |
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Weitere Ressourcen |
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Literatur |
Schneider, Manfred Die Stiftskirche zu Cappel. Kunsthistorische Auswertung der Ausgrabung 1980 und der archivalischen Überlieferung. Denkmalpflege und Forschung in Westfalen, Bd. 16. Bonn 1988 [S. 191-216: Inventar mit Regesten der verlorenen Urkunden] Beaugrand, Günter Stift Cappel im Schnittpunkt der Macht. Wechselvolle Geschichte des traditionsreichen Nonnenklosters und ehemaligen Damenstiftes bei Lippstadt. In: Unser Westfalen 1994, S. 84f. Ellger, Otfried Lippstadt-Cappel. Prämonstratenserinnenkloster St. Marien, späteres Damenstift Cappel. In: Der Kreis Soest, (=Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland, Bd. 39), Stuttgart 2001, S. 212-214. Hegenberg, Monika Die Äbtissinnen des Lippischen Landesmuseums. Alte Bestände neu entdeckt. In: Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde 78, 2009, S. 103-133. Isenberg, Gabriele Cappe. Kurze Berichte zu Ausgrabungen. In: Westfalen 61/I, 1983, S. 223-225. Ketteler, Karl-Josef von Elisabeth v. Hörde geb. v. der Recke 1588 "Äbtissin" von Cappel, + 1627. In: Heimatblätter Lippstadt 75, 1995, S. 169-170. Kittel, Ingeborg Das Stift Cappel im Dreißigjährigen Krieg. Die Auseinandersetzung mit der Abtei Knechtsteden. In: Lippische Mitteilungen 41, 1972, S. 108-143. Kittel, Ingeborg Das Stift Cappel in der Reformation und Gegenreformation. Ein Beitrag zum Jubiläum "1588-1988, 400 Jahre evangelisches Stift Cappel". In: Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde 58, 1989, S. 79-94. Lemke, Helmut Die evangelische Kirche in Cappel. In: 150 Jahre Cappeler Schützenverein e. V. 1837-1987. Beiträge zur Dorfgeschichte von Cappel, Lippstadt 1987, S. 131-140. Mummenhoff, Karl E. Die Profanbaukunst im Oberstift Münster von 1450 bis 1650. Westfalen, Sonderheft 15. Münster 1961. [S. 150f.] Private Berufsfachschule (Hg.) 25 Jahre Ev. Berufsfachschule, Pflegevorschule Stift Cappel - Lippstadt: 1964-1989. Lippstadt 1989. Schelhasse, Ferdinand Stift Cappel und Propstei Eikeloh. In: WZ 63, 1905, S. 63-81. Schmieder, Siegfried Rätsel um Figuren und Wappen am Cappeler Stift gelöst. In: Heimatblätter Lippstadt 55, 1975, S. 137-141. Schneider, Manfred Stift Cappel. Westfälische Kunststätten, Heft 35. Münster 1984. Schneider, Manfred Die Geschichte des Klosters und Stiftes in Cappel, unter besonderer Berücksichtigung der Bau- und Kunstgeschichte der Stiftskirche. In: 150 Jahre Cappeler Schützenverein e. V. 1837-1987. Beiträge zur Dorfgeschichte von Cappel, Lippstadt 1987, S. 93-126. Schneider, Wilhelm Der Prämonstratenserorden und das Kloster Cappel. Eine Gründung des Stiftes Essen. In: Heimatblätter Lippstadt 67, 1987, S. 67-69. Schneider, Manfred Die Stiftskirche zu Cappel. Kunsthistorische Auswertung der Ausgrabung 1980 und der archivalischen Überlieferung. Denkmalpflege und Forschung in Westfalen, Bd. 16. Bonn 1988. Schneider, Manfred Cappel - Prämonstratenserinnen. In: Westfälisches Klosterbuch. Lexikon der vor 1815 errichteten Stifte und Klöster von ihrer Gründung bis zur Aufhebung, hg. von Karl Hengst, Teil 1 (=Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, Reihe 44: Quellen und Forschungen zur Kirchen- und Religionsgeschichte, Band 2), Münster 1992, S. 167-172. Schwedhelm, Sabine. Cappel. In: Westfalen 62, 1984, S. 423-426. Teigeler, Eugen Die Ziegelei des Stiftes Cappel. In: Heimatblätter Lippstadt 64, 1984. Folge 8. Teigeler, Eugen Die Ziegelei des Stiftes Cappel. In: Knabbel, Möpkenbrot und Rübenkraut, (=Liesborner Heimatbuch, Bd. 1), Liesborn 1992, S. 22-27. Teigeler, Eugen Die "Cappelsche Ziegelei" in der Liesborner Bauerschaft Suderlage. In: Westfalen 78, 2000, S. 393-406. Teigeler, Eugen Die Ziegler vom Teigelfeld. In: Kötter und Handwerker, Liesborn 2007, S. 61-65. Teigeler, Eugen Die Produkte der "Cappelschen Ziegelei" in Liesborn-Suderlage. In: Heimatblätter Lippstadt 88, 2008, S. 9-14. Teigeler, Eugen "Von Ziegelbruch und Fehlbränden". Die Produkte der "Cappelschen Ziegelei" in Liesborn-Suderlage. In: Heimatblätter Lippstadt 88, 2008, S. 9-14. Tiemeyer, Jutta Zieglerprodukte aus der ehemaligen "Cappelschen Ziegelei" in der Bauerschaft Suderlage, Gemeinde Wadersloh-Liesborn. In: Westfalen 78, 2000, S. 407-475. Tiemeyer, Jutta: Besondere Zieglerprodukte aus der ehemaligen Stiftsziegelei Cappel (Gemeinde Wadersloh-Liesborn). In: Keramik auf Sonderwegen. 37. Internationales Hafnerei-Symposium, Herne, 19. bis 25. September 2004, Mainz 2007, S. 149-161. Thümmler, Hans Die Stiftskirche in Cappel und die Westwerke Westfalens. Veröffentlichung der kunstwissenschaftlichen Kommission des Provinzialinstitus für westflische Landes- und Volkskunde, Bd. 1. Münster 1937. |
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Systematik |
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Datum Aufnahme | 2010-06-28 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Datum Änderung | 2013-01-29 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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