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Ermelinghof |
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Geschichte | Die ältesten Besitzer von Ermelinghof im alten Ksp. Hövel, Bsch. Geinegge, heute Stadt Hamm, Stadtteil Bockum-Hövel, dürften die von Ermel gewesen sein. Das Gut scheint sich im 14. Jh. im Besitz der Familie von Sümmern befunden zu haben, von denen es Thonies von Scheidingen erwarb. Als Brautgabe gelangte Ermelinghof 1410 durch die Heirat von Ermegard an Heinrich von Galen, dessen Linie zu Ermelinghof (in männlicher Linie ausgestorben 1809) es bis zum Konkurs und dem Verkauf an Anton von Wintgen (26.05.1787) besaß. Die nobilitierte Familie von Wintgen (Wyngen, Wynkes, Wyntgens und Wintgen) stammte mit großer Wahrscheinlichkeit nicht ursprünglich aus der Stadt Münster, sondern aus dem Raum Ahaus, wo im 16. Jh. ihre Güter und Heiratskreise lagen. Weder adlig oder landsässig, noch patrizischer Herkunft, waren die katholischen Familienmitglieder v. a. im landesherrlichen Verwaltungs- oder Militärdienst tätig. Hierüber brachte es Jordan Wintgen (gest. 1681) in seiner militärischen Laufbahn immerhin bis zum Kommandanten von Ottenstein, sein Sohn ![]() ![]() Die enge Verzahnung der beruflichen und der sozialen Ebene, der Einstieg in die Heiratskreise der hohen Beamtenschaft - 1676 Heirat mit Johanna Magdalena von Büren, der Tochter des Landschaftspfennigmeisters Bernhard - und die Vererbung der Ämter schuf in zweifacher Hinsicht eine günstige Ausgangslage: Zum einen waren über familiäre Beziehungen und gute Kontakte zum Fürsten weitere einträgliche Stellungen oder gar die Nobilitierung, die bei Gerhard Heinrich 1706 erfolgte (16.10.1706 Reichsritterstand) zu erreichen, zum anderen konnten aus diesen und der Einbeziehung in die Erbschaftskreise der hohen Beamtenschaft erhebliche finanzielle wie persönliche Chancen resultieren. So brachte die Bürensche Erbschaft die Güter Holthausen und Kernebeck ein. Freilich erhielt die Familie mit der Nobilitierung nicht zugleich auch die Stiftsfähigkeit und damit - aufgrund der Abschottungsbestrebungen von Domkapitel und Ritterschaft - Zugang zu den stiftsmäßigen Familienkreisen oder einträglichen Präbenden und hohen Fürstenstellen; zudem kam es zu Auseinandersetzungen um die Anerkennung der Ritterbürtigkeit. Der Heiratskreis blieb insofern zunächst auf die Beamtenfamilien beschränkt, und auch den nachgeborenen Kindern blieben nur die Präbenden in den stadtmünsterschen Stiften, deren Stühle auch den Erbmännern bis zur Anerkennung ihrer Stiftsfähigkeit immerhin wichtige Versorgungsmöglichkeiten geboten hatten. Abgesichert durch einen größeren Eigentumszugewinn um Coesfeld und Vreden infolge der Erbschaft von Büren, begann Gerhard Heinrich gegen Ende des 17. Jhs. damit, neben Eigentum in der Stadt auch um Münster herum umfangreiches Grundeigentum (v. a. Kämpe vor dem Jüdefelder und Neubrückentor) zu erwerben, das unter seinem Sohn ![]() ![]() ![]() 1844 gelangte Ermelinghof über die Witwe von Franz Otto, Caroline von der Heyden-Baak, an die Erbtochter Mathilde von Wintgen und mit deren Eheschließung an Joseph von Twickel. Die jetzige Eigentümerin des Komplexes mit dem neugotischen Herrenhaus ist die Tochter des 1943 gefallenen Rittmeisters von Twickel zu Ermelinghof. |
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Benutzungsort |
LWL-Archivamt für Westfalen |
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Eigentümer/in | Freifrau von Aretin | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bestand |
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Weitere Ressourcen |
Ressourcen zu ![]() ![]() ![]() ![]() |
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Literatur |
Frese, Werner Genealogische Quellen in Privat- und Kommunalarchiven des Münsterlandes. In: F. C. Berkenvelder u. a. (Hg.), Familienforschung im deutschen Grenzraum zu den Niederlanden. Jubiläumsband der "Werkgroep Genealogisch Onderzoek Duitsland 1967-1992", Hilversum 1992, S. 61-95. Frese, Werner Urkunden des Hauses Ermelinghof. In: Der Märker, 30. Jg., 1981, S. 175-185. Frese, Werner (Bearb.) Telgter Urkundenbuch. Westfälische Quellen und Archivverzeichnisse, Bd. 14. Münster 1987. [S. 431-450: Urkunden des Hauses Telgte] Glasmeier, Heinrich Das Archiv der Freiherren von Twickel zu Ermelinghoff. Archivfahrten kreuz und quer durch Westfalen, 11. In: Westfälisches Adelsblatt 2, 1925, S. 92-99. Lüdicke, Reinhard / Müller, Ernst Inventare der nichtstaatlichen Archive des Kreises Lüdinghausen. Veröffentlichungen der Historischen Kommission der Provinz Westfalen[, Reihe 2]: Inventare der nichtstaatlichen Archive der Provinz Westalen, Bd. 2: Regierungsbezirk Münster, Heft 3: Kreis Lüdinghausen. Münster 1917. [S. 38-41] Pottmeyer, Heinrich Archiv Ermelinghof. In: Westfälisches Adelsblatt 4, 1927, S. 62f. Appuhn, Horst Das Altarkreuz von Ermelinghof. In: Westfalen 54, 1976, S. 1-22. Beaugrand, Günter Haus Ermelinghoff in Hamm und seine adeligen Besitzer (Galen, Wintgen, Twickel, Aretin). Werl 2009. Fahne, A[nton] Geschichte der Westphälischen Geschlechter unter besonderer Berücksichtigung ihrer Uebersiedelung nach Preußen, Curland und Liefland. Köln 1858. [S. 413] Frank, Karl Friedrich v. Standeserhebungen und Gnadenakte für das Deutsche Reich und die Österreichischen Erblande bis 1806 sowie kaiserlich österreichische bis 1823, mit einigen Nachträgen zum ”Alt-Österreichischen Adels-Lexikon“ 1823-1918. 5 Bde. Senften 1967/1974. [Bd. 5, S. 227] Jerrentrup, Friedrich Wilhelm Barock-Kleinod auf Haus Ermelinghof. Die Kapelle in Hamm-Hövel stammt aus dem 17. Jahrhundert. In: Unser Westfalen 2000, S. 107f. Jerrentrup, Friedrich Wilhelm Katholische Pfarrkirche St. Pankratius und Kapelle SS. Maria und Bartholomaeus auf Haus Ermelinghof. In: Kirchen der Neuzeit in Hamm, Hamm 2002, S. 76-81. Kluge, Dorothea / Hansmann, Wilfried (Bearb.) Westfalen. Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bd. 2. München 1986. [S. 63] Ledebur, Leopold v. Adelslexicon der Preussischen Monarchie. 3 Bde. Berlin [1855]. [Bd. 3, S. 124] Ludorff, A. (Bearb.) Kreis Lüdinghausen. Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Bd. 1. Münster 1893. [S. 47, 49] Mummenhoff, Karl E. Die Profanbaukunst im Oberstift Münster von 1450 bis 1650. Westfalen, Sonderheft 15. Münster 1961. [S. 166f.] Püttmann-Engel, Kristin Schloßkapellen im Raum Westfalen. 1650-1770. Denkmalpflege und Forschung in Westfalen, Bd. 14. Bonn 1987. [S. 179f.] Richtering, Helmut Adelssitze und Rittergüter im Gebiet der Stadt Hamm. In: Herbert Zink (Hg.), 750 Jahre Stadt Hamm, Hamm 1976, S. 125-160. Schauerte, Arthur Das Rittergut Ermelinghof. In: Westfälischer Heimatkalender 1956, S. 203f. Schneider, Reinhold: Zur denkmalpflegerischen Wiederherstellung des ehemaligen Brauhauses von Haus Ermelinghof in Hamm-Bockum-Hövel. In: Burgen und Schlösser 49, 2008, 3, S. 177-187. Schumacher, Fritz / Greilich, Hartmut Bockum-Hövel. Aus Geschichte und Heimatkunde. Neuauflage von 1956. Hamm 2002. Schwieters, Julius Geschichtliche Nachrichten über den östlichen Teil des Kreises Lüdinghausen. Münster 1886. [S. 205-207] Weidner, Marcus ![]() Werland, Peter Die Wienburg. In: Das Schöne Münster, Alte Folge, 1941, S. 65-72. Werland, Peter Die Wienburg. Ein Herren- und Kaffeehaus aus der Rokokozeit vor den Toren Münsters. In: Westfälischer Heimatkalender 7, 1953, S. 162-165. |
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Systematik |
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Datum Aufnahme | 2010-04-07 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Datum Änderung | 2011-11-04 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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